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Presse-Echo von 1993 bis 2001
Mondbilder und Farbe Rudi Bartsch mit neuen Arbeiten
Der Mond und der nächtliche Sternenhimmel: gesehen durch das Teleskop, fotografiert und künstlerisch verarbeitet zum Beispiel in dem 90 mal 120
Zentimeter großen Bild ,,Sternenhimmel". Vor
einem tiefschwarzen Hintergrund, in dem immer wieder dunkel-blaue Flächen aufscheinen, kontrastieren die mit Blattgold herausgearbeiteten Sterne. Durch diesen Kontrast und den vielfachen Farbauftrag schafft der Ameranger Maler Rudi Bartsch eine Tiefe, die den Betrachter 15 Milliarden Lichtjahre in das Universum blicken lässt.
Ebenso plastisch wie hier die Sterne ist in anderen Bildern der Mond in verschiedenen Stellungen herausgearbeitet. Fast schon scheint es, als schwebe er vor dem nachtschwarzen Hintergrund. In diesem Zusammenhang
gewinnen Bartschs gleichzeitig
ausgestellten monochromen Bilder eine neue Betrachtungsebene:Die materialhaften Strukturen erinnern an die Geländeformationen und Krater der Mondoberfläche und die Farben erzeugen Stimmungen, die dem Mond eine neueBedeutungsvielfalt verleihen.Dies ist die erste Ausstellung, die die Raiffeisenbank Wasserburg in ihren Räumen veranstaltet. Es ist zu hoffen, dass es nicht bei dieser einmaligen Aktion bleibt, sondern dies der Beginn einer neuen regelmäßigen Kulturplattform wird.
Armin Sorge, Oberbayrisches Volksblatt, am 6.11.01
Sanfte Aura und magische Faszination ,,Insellicht“ - Ausstellung auf der Fraueninsel ... Kathrin Schiefers Kleider werden in der Ausstellung auf der Fraueninsel von den
Bildern des Rosenheimer Künstlers und Aktionsmalers Rudi Bartsch begleitet, man müsste fast sagen: eskortiert. Die feine Zurückhaltung, die er in seinen Bildern an den Tag legt und die so wenig
aktionistisch wirkt - will man einmal die Aktionskunst aus ihrer Wiener Version heraus verstehen (Schwarzkogler, Mühl, Brus, Nitsch) -,lässt diese aufs
Erste hinter den skulptural gebauten Mannequins von Katrin Schiefer zurücktreten, und erst allmählich nimmt man wahr, wie sich die beiden Künstler gegenseitig in ihrer Wirkung steigern. Die
abstrakten Bilder von Rudi Bartsch, der Lebendigkeit des verwendeten Materials - wie Wolle, Fäden, Gold, Papier - ergeben, fern des Neo-Geo mit seinem restriktiven
Bildaufbau die quasi biologische Strukturen in zarter, nur ausnahmsweiser kräftiger monochromer Farbigkeit entwickelnd, bieten ihre sanfte Aura fast schüchtern dem sich ihnen zuwendenden Betrachter dar. Sobald man der magischen Faszination der Kleiderpuppen entkommt, enthüllt sich der Sinn dieser Zusammenarbeit zwischen Katrin Schiefer und Rudi Bartsch als Annäherung an das ersehnte Ideal einer ästhetisierenden Existenz, in der erhabene menschliche Silhouetten mit irisierenden Bildflächen über den Klang der Farben kommunizieren ...
Prof. Elisabeth von Samsonow, Oberbayrisches Volksblatt, 2000
Kommentar zu diversen Austellungen und Aktionen
... Der 35jährige Künstler macht sich mit seinen europaweiten Kunstaktionen langsam einen Namen. Von diesen Aktionen brachte er auch seine Fahnen mit. Die
Fahnen mit den Pferdeschatten,
die vor dem Hotel flattern, stammen von einer Aktion aus dem vergangenen Jahr in St. Moritz. Dort skizzierte er auf dem Eis des St. Moritzer Sees die Schatten eines Pferdes auf Stoffbahnen. Die Miniaturen dieses lebendigen Schattenspiels sind im Haus zu sehen ...
... Rudi Bartsch will mit seinen Bildern den Betrachtern keine Botschaften bieten, die wortreich zu erklären sind. Ihn, dem gelernten Malermeister, dem das bloße Handwerk nicht genügte und der deshalb zur
Kunst fand, interessiert zuallererst die Farbe ...
...Bartsch bietet aber keine glatten, einförmigen Flächen mit gleichbleibendem Farbauftrag, sondern er gibt mit in Leim getauchten und den Untergrund
aufgebrachtem Schafwollvlies gleichsam eine Bilderlandschaft vor, aus dessen Struktur sich das Bild mit seinen farblichen Schattierungen, mit seinen sandigen Pigmentteilen entwickelt ...
... hängen eine blaue und eine gelbe Fahne mit abstrakten Formen und goldfarbenen Nadeln, die, wie der Künstler sagt, auf ,,energetische" Zentren deuten. Es handelt sich dabei um bemalte Bettücher eines französischen Krankenhauses ...
... der kann sich an dem eigentümlichen Objekt des ,,Ja-Sagers" erfreuen, der im Schaufenster des Kunstraums steht. Es ist ein witzige Mischung aus einem archaisch anmutenden Schiff und einem fröhlichen
Gockels, der nickt, wenn man am Seil zieht ...
... Rudi Bartsch zeigt mit dieser Ausstellung auf kleinem Raum seine künstlerische Vielfältigkeit. Er überzeugt, wenn er sein Gespür für Farbe sprechen läßt, wenn er sich seinem Gefühl und seiner Spontanität hingibt ...
Raimund Feichtner, Oberbayrisches Volksblatt, 1999
Malerei und Plastik rund ums Pferd ... während des White Turf Arbeiten mit dem Titel „Malerei und Plastik rund ums Pferd“ gezeigt. Werke international bekannter Künstler, beispielsweise
des Pfälzer Bildhauers Professor Lothar Fischer oder des Dresdner Malers A.R. Penck sind ebenso zu sehen wie solche von noch nicht bekannten jungen deutschen Künstlern. Vor dem Kunstzelt ist der Aktionskünstler Rudi
Bartsch jeweils an den Rennsonntagen in Aktion. Bartsch malt den Schatten eines Pferdes, das live Modell steht, auf Fahnen und fügt diese in regenbogenfarbenen gemalten Tücher zu einem Windspiel zusammen ...
Engadiner Post, 10.2.98
Identität: gesplittert – gelacht – geleimt Burghausen. ... Zunächst bestimmen die enorm kräftigen Fahnen des 1964 in Rosenheim geborenen Künstlers Rudi Bartsch den Raum...
...Der Ratio der beiden stellt Bartsch die Emotion der Aktion entgegen. Vielleicht sagt sein ,,Pferdeschatten über dem St. Moritzsee" dies am deutlichsten: ein reales Pferde bildet sich ab im Schatten, den ein realer Künstler verzerrt aufmalt. Das ist vor allem: lustig und knallrot ...
Thobias H. Kaspar, Passauer Neue Presse, 1998
Rottaler Landpartie II: Radltour und ein Bahnhof als Kunstobjekt Ein musikalisches Gespann zieht übers Land ... Galerie
Hofmeisterhaus an der Wolfseggerstraße.Die Spitze der „Landpartie“ übernimmt dort zur Jungfernfahrt ein ,,musikalisches Gespann“. Rudi Bartsch aus Amerang und Maria Maier aus Regensburg haben dafür ein Fahrrad mit Beiwagen so umgestaltet, daß aus einem daran befestigten Behälter
und feinen Düsen auf der Straße Notenlinien gezogen werden können. Nachlaufende Kinder dürfen darauf lustige Noten setzen und so eine musikalische Landpartie-Straße schaffen. Zumindest bis zum nächsten Regen soll
sie die Herzen der Straßenbenutzer zum Klingen bringen ...
... nicht zu übersehen, weil dort die großen Fahnen mit den ,,Radlspuren" von Rudi Bartsch die Landpartie begrüßen. Ein Picknick im Grünen mit allerlei Schmankerl stärkt die fröhlichen Wanderer für den Rückweg zum Hofmeisterhaus. Geöffnet ist natürlich auch am Sonntag in Massing die Kunstausstellung mit den Werken von Peter Tomschiczek zu ...
Maria Trager, Rottaler Anzeiger 1997
... um 18 Uhr komponieren Maler Maria Maier und Rudi Bartsch die ,,Symphonie in Rad": Ein Rad mit Beiwagen erzeugt über fünf
Schläuche auf dem Weg zwischen Massing und Hörbering fünf weiße Notenlinien. Kinder laufen nach und setzen die Noten dazu ... Blickpunkt 1997
„Feuerfahne“ am Nachthimmel ... Eine
30 Quadratmeter große glimmende Fahne als leuchtende Wand vor dem klaren Nachthimmel, das war der letzte Höhepunkt eines Kulturmonats, wie ihn in dieser Fülle Massing noch nicht erlebt hat. Bei der Finissage im Garten des Hofmeisterhauses träfen nochmals alle zur ,,Rottaler Landpartie" zusammengefaßten Ideen aufeinander: Gestaltende Kunst, Musik, Gesang, Geselligkeit und Idylle.
Nachmittags wurde die Wolfsegger Straße abgesperrt, so daß der Künstler Rudi Bartsch darauf seine30 Quadratmeter große
„Feuerfahne“ schaffen konnte. Das schwere Nesselgewebe erhielt nach Vorentwurf einen feuerfarbenen Anstrich mit einer graphischen Komposition
und wurde dann vom Künstler mit Flammschutz auf einer Teilfläche imprägniert. Mit Leinöl oder mit Harz zog er dann in den nichtimprägnierten Mittelteil unterschiedliche Flammlinien, so daß das Nesselgewebe in unterschiedlicher Geschwindigkeit glimmte oder brannte. Damit die glimmende Kunst auch recht zur Geltung kam, hob ein Kran die zehn Meter lange Fahne in den Skulpturengarten hinein ...
... Gespannt warteten alle nach dem Einbruch der Dunkelheit auf das Kunstobjekt ,,Feuerfahne". Es ging
nicht darum, ein Kunstwerk zu verbrennen, sondern durch das Feuer ein neues Kunstwerk zu schaffen, das sich schon während des Verglimmens und Hochzüngelns immer wieder in neuen Formen zeige. Fetzen und glühenden Knäueln fielen zu Boden und hinterließen schließlich eine skurrile lange Lücke, welche das Fahnentuch in zwei Bahnen teilte. Die Besucher hatten alle Derartiges noch nicht erlebt, und allein schon das Neue daran und die Faszination, die vom Element Feuer immer wieder ausgeht, war Anlaß für reichlichen Beifall...
Maria Trager, Rottaler Anzeiger 1997
Galerie im Rauchhaus ,,Von B bis A“ ... erhalten,
Sati Zech, Berlin, war Meistarschülerin von Prof. Lothar Fischer in Berlin und erhielt ein Stipendium für die Villa Serpentara in Olevano. Für eine kleine Attraktion sorgt schließlich der heimische Künstler Rudi
Bartsch aus Amerang, der neben fünf Tempera Bildern einen riesigen Kristallblock schweben & im Obergeschoß des Rauchhauses präsentiert ... Trostberger Tagblatt, 20.8.1996
Bilder, die von der Farbe leben Oskar Koller stellt in neuer Galerie im Seeoner Rauchhaus aus ... und reichert es mit Kunst an. Ständig vertreten sind Willy Reichert, der die
Rauchkutten bemalt hat, und Rudolf Bartsch mit seinen roten Rauchfahnen als perfekte architektonische Ergänzung. Zu ihrer ersten Wechselausstellung hat sich Margot Hofmeister den bekannten Nürnberger Maler Oskar Koller ins Rauchhaus geholt ...
Gertie Falk, Oberbayrisches Volksblatt, 1996
Es gibt noch Ungläubige Bilder und Skulpturen von Rudolf Bartsch in der „Öko-Arche“ ... Seit Rudolf Bartsch 1991 kurzerhand seinen Beruf als Maler und Lackierer an den
Nagel gehängt und beschlossen hat, von nun an freischaffender Künstler zu sein, kann er das Malen nicht lassen. Tische und Wände sind vor seinem Eingriff ebenso wenig sicher wie Leinwände und Wurzeln, Bühnen, Cafe´s
und Pflastersteine. Und siehe da, alles, was er hervortreibt, ist – Kunst ... Hanna Stegmayer, Oberbayrisches Volksblatt, 1993
Interview
Licht und Farbe in Aktion Rudi Bartsch - Maler und Aktionskünstler Sein Leben ist alles andere als farblos, denn Rudi Bartsch hat sich ganz der Welt der bunten Pigmente verschrieben. Warum der "farbige" Künstler ganz
besonders "artic" ist, das erfahrt Ihr in unserem folgenden Kurzporträt.
Farbe hat Rudi Bartsch schon immer fasziniert. Sie zieht sich wie ein roter, oder besser: bunter Faden durch sein 36-jähriges Leben:
Ausbildung zum Maler und Lackierer, Meisterprüfung an der Münchner Fachschule für Farb- und Lacktechnik, 1991 der Schritt in die Selbstständigkeit als freischaffender Maler und Aktionskünstler. Seither kann sich der
gebürtige Rosenheimer, der heute in Frabertsham wohnt und arbeitet, über zahlreiche Projekte im In- und Ausland freuen, darunter die farbliche Gestaltung des Ameranger Dorffestes, Farbexperimente am Münchner
Flughafen und spektakuläre Aktionen wie zum Beispiel beim Pferderennen "White Turf" in St. Moritz, bei dem er die Schatten der Pferde auf riesige Fahnen malte. Erst kürzlich waren seine bemalten
Fahnen und gegenstandslosen, monochromen Farbgemälde im Seeoner Rauchhaus zu sehen... ein Anblick der uns neugierig machte auf Rudi, den "Farbenfürsten" aus Frabertsham.
Rudi, wie bist Du zur Malerei gekommen?
Die Malerei ist zu mir gekommen mit der Farbe. Ich bin ein visueller Mensch, lebe eigentlich von der Beobachtung durch die Augen, lebe in
und mit Farbe. Ich will mit der Farbe kommunizieren und hab so mit der Malerei angefangen.
Wie würdest Du Deine Bilder beschreiben?
Es sind Gefühle oder Empfindungen, die sich spiegeln, die eine gewisse Emotion hervorrufen oder eine gewisse Emotion weitertragen, die
der Betrachter hat. Es sind meditative Bilder, es sind keine Plakate, es sind Dinge, die durch den Betrachter leben. Man kann sie stehen lassen oder einfach darüber hinweg schauen, oder man kann sich in sie hinein
versetzen, eine Auszeit nehmen, träumen, Gedanken spielen lassen. Man könnte sagen: meine Bilder sind nicht fertig, weil immer auch Gegenständliches durch Struktur, durch Farbverdichtungen angedeutet, aber
letztendlich nicht fertig heraus geholt ist - weil jedes Mal wenn Du was raus holst, machst du damit zehn andere Sachen kaputt. Das ist immer ein langer Kampf mit dem Bild...
Hast Du immer schon auf diese Art gemalt oder war das ein Entwicklungsprozess?
Das war ein Entwicklungsprozess. Ich hab angefangen mit Zeichnungen, mit surrealistischen Kompositionen mit realen Elementen drin, die
zueinander in Beziehung stehen und Geschichten erzählen.
Welche Maler haben Dich beeinflusst?
Es war anfangs der Impressionismus und Renoir. Renoir hab ich geliebt, kann ich inzwischen aber nicht mehr so sehen. Kandinsky, überhaupt
"Der blaue Reiter", diese Richtung hat mich geprägt und fasziniert, dann Gustav Klimt - mit dem teile ich meine Vorliebe für Gold. Am meisten fasziniert mich aber Picasso, der ist für mich ein absolutes
Phänomen, gefällt mir zwar nicht immer, aber das Phänomen Picasso beeindruckt mich in der Kunst am stärksten.
Du sorgst ja nicht nur als Maler, sondern auch als Aktionskünstler für Aufsehen. Wie hat das bei dir mit der Aktionskunst angefangen?
Über die Theaterarbeit, weil ich für einen befreundeten Regisseur Bühnenbilder gemacht habe...lebendige, bewegte Bilder. Überhaupt: für
mich ist ein Bild kein Wandmöbel, das du anschaust, das statisch dort steht, sondern es hat eine Aura, ein Leben drum herum, es ist Teil von dem Ganzen, wo es ist, nimmt das auf, was im Umfeld ist, und gibt Impulse
ans Umfeld ab. Das ist natürlich mit dem Faktor Bewegung, mit dem Faktor Zeit, mit Lichtänderungen stärker visualisierbar und das ist dann auch das Faszinierende an so einer Aktion: dass die Emotion einfach über
Zeit und Raum geht, im Gegensatz zu einem Bild. Bei einer Malaktion bleibt immer ein Zufall offen, der Zufall hat immer eine Chance und nimmt Einfluss darauf. Es ist zwar ein Grundgitter vorgegeben mit Farben,
Untergründen, Zusammenhängen - z. B. ein Pferd, das einen Schatten wirft, wo dann der Schatten nachgemalt wird - aber wie sich das Pferd verhält, ob dann einmal die Sonne weggeht und kein Schatten da ist, das sind
dann Umwelteinflüsse, die die Aktion beeinflussen - und das macht das Ganze ungeheuer würzig!
Was hast Du als Nächstes vor?
Momentan bin ich schwer beschäftigt mit den Vorbereitungen für die "Insellicht"-Ausstellung auf der Fraueninsel. Die mach ich
zusammen mit einer befreundeten Künstlerkollegin, der Kathrin Schiefer, die ganz ungewöhnliche Gewänder aus Schafwolle entwirft und schneidert. Das wird sicherlich eine ganz spannende Angelegenheit: Modedesign und
Malerei miteinander zu kombinieren...aber bis es so weit ist, muss noch einiges organisiert werden. Auf jeden Fall würden wir uns natürlich über viele Ludwig-Leser auf der Fraueninsel freuen...
Eva Schneider, Ludwig-Magazin, Juni 2000.
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